Melanie Jaeger-Erben: Pionierin der Nachhaltigkeitsforschung in der Technik- und Umweltsoziologie

Melanie Jaeger-Erben ist eine renommierte deutsche Wissenschaftlerin, die sich intensiv mit Fragen der Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung im Zusammenhang mit Technik und Umwelt beschäftigt. Sie ist Professorin für Technik- und Umweltsoziologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und hat sich durch ihre interdisziplinäre Herangehensweise an die sozialen und politischen Aspekte der Nachhaltigkeit einen Namen gemacht. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf ihre Karriere, ihre wissenschaftlichen Beiträge und ihre bedeutende Rolle in der Förderung von Nachhaltigkeit durch gesellschaftliche Veränderungen.

Frühes Leben und Ausbildung

Studienbeginn und akademischer Werdegang

Melanie Jaeger-Erben wurde 1977 in Deutschland geboren und begann ihre akademische Laufbahn an der Universität Göttingen, wo sie Psychologie studierte und 2004 ihr Diplom in Psychologie abschloss. Ihre Ausbildung in Psychologie bildete die Grundlage für ihre spätere Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit und sozialen Veränderungen. Im Rahmen ihrer Ausbildung vertiefte sie sich in qualitative soziale und bildungswissenschaftliche Forschung, ein Bereich, der ihr später als Werkzeug für die Untersuchung von Konsumverhalten und sozialen Praktiken im Kontext der Nachhaltigkeit diente.

Im Anschluss an ihr Studium setzte sie ihre akademische Karriere fort und promovierte 2010 an der Technischen Universität Berlin. Ihre Dissertation mit dem Titel „Zwischen Routine, Reflexion und Transformation – Die Veränderung des Alltagskonsums durch Lebensereignisse und die Rolle der Nachhaltigkeit: Eine empirische Studie unter Berücksichtigung praxis-theoretischer Konzepte“ stellt einen bedeutenden Beitrag zur soziologischen Forschung dar, indem sie die Rolle von Konsumpraktiken in einer nachhaltigen Gesellschaft analysiert. Sie verwendete dabei eine praxis-theoretische Perspektive, um zu zeigen, wie das Konsumverhalten durch Lebensereignisse verändert werden kann, was für die heutige Diskussion über nachhaltigen Konsum von entscheidender Bedeutung ist.

Berufliche Entwicklung und Forschungsschwerpunkte

Nach dem Abschluss ihrer Promotion arbeitete Melanie Jaeger-Erben als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Technik und Gesellschaft an der Technischen Universität Berlin. In dieser Zeit sammelte sie wertvolle Erfahrungen und baute ihr Wissen in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung weiter aus. Von 2013 bis 2016 war sie zudem externe Beraterin für den Deutschen Rat für Globale Umweltveränderungen (WBGU), wo sie zur Entwicklung von politischen Empfehlungen und Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels und der Förderung der nachhaltigen Entwicklung beitrug.

Im Jahr 2019 erhielt sie den Forschungs- und Innovationspreis „Transformative Wissenschaft“ vom Wuppertal Institut und der Zempelin Stiftung für ihre interdisziplinären Forschungsarbeiten, die auf die Bedeutung der sozialen Transformation hinwiesen, um eine nachhaltige Gesellschaft zu erreichen. Dieser Preis unterstreicht ihre herausragenden Leistungen in der Verbindung von Wissenschaft und sozialer Praxis und zeigt die Relevanz ihrer Forschung für die gesellschaftliche Praxis.

Melanie Jaeger-Erben und die nachhaltige Entwicklung

Forschung zu nachhaltigem Konsum und sozialer Innovation

Ein zentrales Thema in der Arbeit von Melanie Jaeger-Erben ist die nachhaltige Konsum- und Produktionssysteme. Sie untersucht, wie Konsumpraktiken und das Verhalten von Konsumenten zur Förderung von Nachhaltigkeit verändert werden können. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie Lebensstil und Alltagspraktiken so verändert werden können, dass sie zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.

In ihrer Forschung zu sozialer Innovation und sozialem Wandel analysiert sie, wie gesellschaftliche Veränderungen in Richtung einer nachhaltigen Zukunft angestoßen werden können. Sie legt besonderen Wert auf die Rolle der Verbraucher und wie ihre Entscheidungen die Produktion und den Konsum von Produkten beeinflussen. Ihr Forschungsbereich umfasst Themen wie die Obsoleszenz von Produkten, Reparaturpraktiken und die Bedeutung von „Do-It-Yourself“-Projekten im Hinblick auf eine Kreislaufwirtschaft. Diese Themen haben nicht nur eine akademische Bedeutung, sondern tragen auch zur praktischen Anwendung in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen bei.

Ihr Einfluss auf die Kreislaufwirtschaft und Reparaturpraktiken

Jaeger-Erben ist auch eine führende Stimme im Bereich der Kreislaufwirtschaft und der Reparaturkultur. Sie hat eine Vielzahl von Arbeiten und Studien veröffentlicht, die sich mit der Frage befassen, wie Reparaturpraktiken das Konsumverhalten beeinflussen und zu einer nachhaltigeren Wirtschaft führen können. Ihr Buch „Verhältnisse reparieren: Wie Reparieren und Selbermachen die Beziehungen zur Welt verändern“ (2022), das sie zusammen mit Sabine Hielscher schrieb, untersucht die transformative Kraft von Reparaturen und „Do-It-Yourself“-Praktiken und deren Einfluss auf das individuelle Verhalten und die sozialen Beziehungen.

Die Kreislaufwirtschaft, die auf der Wiederverwendung von Ressourcen und der Verlängerung der Lebensdauer von Produkten basiert, spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Entwicklung. Jaeger-Erben betrachtet Reparaturpraktiken nicht nur als eine ökologische Notwendigkeit, sondern als einen sozialen Akt, der die Beziehung des Einzelnen zur Umwelt und zur Gesellschaft verändert. Durch die Förderung von Reparaturen und Selbsthilfepraktiken trägt sie zur Verbreitung von Ideen bei, die eine nachhaltigere und sozial verantwortliche Wirtschaft anstreben.

Melanie Jaeger-Erben als akademische Führungskraft

Professorin an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg

Seit Oktober 2021 ist Melanie Jaeger-Erben Professorin für Technik- und Umweltsoziologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. In dieser Rolle leitet sie Forschungsprojekte und lehrt Studierende in Bereichen wie nachhaltige Entwicklung, Kreislaufwirtschaft und soziale Innovation. Ihre Arbeit an der Universität hat maßgeblich zur Entwicklung eines interdisziplinären Ansatzes beigetragen, der Technik, Umwelt und soziale Aspekte miteinander verknüpft.

Gastprofessur an der Aalborg University

Neben ihrer Tätigkeit an der BTU Cottbus-Senftenberg hat Jaeger-Erben auch eine Gastprofessur an der Aalborg University in Dänemark inne. Diese internationale Zusammenarbeit unterstreicht ihre Rolle als führende Expertin auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und zeigt ihre Bereitschaft, grenzüberschreitend an Lösungen für globale Herausforderungen zu arbeiten.

Fazit

Melanie Jaeger-Erben hat durch ihre Arbeit und Forschung einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur sozialen Innovation geleistet. Sie hat es verstanden, wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Lösungen zu verbinden und zeigt, wie wir als Gesellschaft unsere Konsum- und Produktionssysteme transformieren können, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Ihre Arbeit als Professorin und ihre zahlreichen Auszeichnungen sind ein Beweis für ihre außergewöhnliche Expertise und ihren Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft.

Durch ihren interdisziplinären Ansatz und ihre Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche Probleme zu lösen, bleibt sie eine der wichtigsten Wissenschaftlerinnen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und sozialen Innovation.

Fokusthemen.de

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