Unterwäsche richtig waschen: Wann ist welches Programm richtig?

Früher wurde Unterwäsche fast immer im Kochwäschemodus gewaschen, weil die Menschen sich damit sicherer vor Bakterien fühlten. Moderne Waschmittel erlauben es, die Temperaturen der Waschmaschine zu reduzieren und damit die Fasern der Kleidung zu schonen.
Aber wann ist welches Waschprogramm richtig? Gehört Unterwäsche zu den pflegeleichten Kleidungsstücken oder benötigt sie eine spezielle Behandlung? Wir klären auf.
Keine Vorwäsche bei Unterwäsche erforderlich
Unterwäsche wie Slips kommen täglich mit der Haut in Berührung und landen deswegen regelmäßig in der Waschmaschine. Viele Geräte bieten automatische Vorwäschen an, doch diese Zusatzfunktion braucht es bei Unterwäsche nicht. Moderne Waschmittel arbeiten schon bei geringen Temperaturen zuverlässig und entfernen Schmutz und Hautfette ohne zusätzliche Hilfe.
Eine Vorwäsche verlängert nur die Waschzeit und erhöht den Wasserverbrauch. Bei normaler Nutzung reicht ein regulärer Waschgang völlig aus, selbst wenn die Stücke optisch stärker beansprucht wirken.
Eine Ausnahme sind stark verschmutzte Teile, die durch Sport oder körperlich anspruchsvolle Arbeit sehr stark beansprucht wurden. Das bleibt im Alltag aber die Ausnahme und wer unnötige Strapazen für die Fasern vermeiden möchte, wählt direkt den Hauptwaschgang.
Diese Temperaturen reichen bei modernen Waschmaschinen
Klassische Unterwäsche wie der Bustier, Panties, Boxershorts und Strümpfe müssen heute nicht mehr bei 90 Grad „gekocht“ werden. Dieser Ansatz stammt noch aus einer Zeit ohne leistungsstarke Waschmittel. Die chemische Zusammensetzung ist heute so hochwirksam, dass auch bei niedrigen Temperaturen hygienische Ergebnisse möglich sind.
Temperaturen um die 40 Grad reichen für die meisten Materialien aus und schonen gleichzeitig die Struktur des Gewebes. Wenn empfindliche Materialien wie Mikrofaser oder Spitze in der Maschine landen, sind auch 30 Grad ausreichend. Viele Maschinen haben zusätzliche Hygienefunktionen mit längerer Laufzeit und optimierten Trommelbewegungen. Das hält die Temperatur niedrig, verliert aber die Reinigungskraft nicht.
Höhere Temperaturen bis zu 60 Grad sind nur bei vorherigen Infekten und bakterieller Belastung erforderlich, wenn es eine gründliche Pflege braucht. Das reicht aus, um die Wäsche gesund und hygienisch zu reinigen.
Das sind die besten Waschgänge für Unterwäsche
Die Wahl des Waschgangs hängt vom Material der Unterwäsche ab. Robuste Baumwoll- oder Wollslips vertragen mehr Belastung als ein zarter Spitzen-BH. Feine Stoffe mit Häkchen und Ösen profitieren von einem Schonprogramm mit geringer Schleuderzahl. Ein Wäschesäckchen kann verhindern, dass sich die Verschlüsse in der Trommel verfangen.
Ein normales Waschmittel reicht, Zusatzprodukte wie Wäschedufte oder Weichspüler machen nicht sauberer, sondern belasten die Fasern nur unnötig. Bei sehr speziellen Materialien wie Merino-Wolle kann ein Wollwaschmittel genutzt werden. Ein normales Alltagsprodukt ist aber ebenfalls ausreichend, bei farbiger Unterwäsche sollte es sich um ein Color-Waschmittel handeln.
So lässt sich Unterwäsche beim Waschen schonen
Wer lange Freude an seiner Unterwäsche haben möchte, achtet auf ein paar einfache Details. Die Trommel sollte beim Waschen nicht überladen sein, denn dann können sich die Stoffe einfacher bewegen. Milde Waschmittel schonen die Materialien, intensives Schleudern strapaziert sie. 1.000 bis 1.200 Umdrehungen reichen bei robusten Materialien aus.
Lufttrocknung ist besser für die Unterwäsche als der Trockner, weil die Stücke dadurch ihre Form behalten. Eine gute Boxershorts ist an der Luft in wenigen Stunden getrocknet, es braucht also kein zweistündiges Hitzeprogramm im Wäschetrockner.



