Jürgen Rumrich – Vom erfolgreichen Eishockeyspieler zum erfahrenen Sportmanager

Jürgen Rumrich ist ein Name, der im deutschen Eishockey fest verankert ist. Als Spieler war er über fast zwei Jahrzehnte in der höchsten deutschen Liga aktiv und repräsentierte Deutschland bei drei Olympischen Spielen. Nach seiner aktiven Karriere hat er sich als Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer einen ebenso wichtigen Namen gemacht. Heute prägt er als Sportlicher Leiter die Zukunft des Oberligisten Blue Devils Weiden. Sein Lebenslauf steht für Leidenschaft, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.
Frühes Leben und Ausbildung
Kindheit und erste Schritte im Eishockey
Geboren wurde Jürgen Rumrich am 20. März 1968 in Miesbach, Bayern. Schon früh begeisterte er sich für den Eishockeysport und schloss sich den Jugendmannschaften von TEV Miesbach und SB Rosenheim an. Dort legte er den Grundstein für seine spätere Profikarriere.
Berufliche Ausbildung
Parallel zu seiner sportlichen Laufbahn absolvierte er auch eine handwerkliche Ausbildung. Zwischen 1984 und 1987 arbeitete er bei der Hopf Weißbierbrauerei in Miesbach sowie bei Riegeler Bier in Riegel als Brauer und Mälzer. Diese Erfahrung zeigt seine Bodenständigkeit und Vielseitigkeit.
Spielerkarriere im deutschen Eishockey
Erste Jahre im Profibereich
Seine Profikarriere begann 1986 beim EHC Freiburg, wo er bis 1990 sowohl in der zweiten als auch in der ersten Bundesliga spielte.
Stationen in der DEL
-
1990–1998: Wechsel zu BSC Preussen Berlin, später Preussen Devils und Berlin Capitals.
-
1998–2000: Engagement bei den Kassel Huskies, wo er sich als erfahrener Stürmer etablierte.
-
2000–2004: Aktive Zeit bei den Nürnberg Ice Tigers, einem der Topteams der Liga.
-
2004–2005: Abschluss seiner aktiven Karriere bei den Hamburg Freezers.
Internationale Karriere
Zwischen 1991 und 2002 spielte Rumrich für die deutsche Nationalmannschaft. Besonders hervorzuheben sind seine Teilnahmen an den Olympischen Winterspielen in Albertville (1992), Nagano (1998) und Salt Lake City (2002). Insgesamt absolvierte er 182 Länderspiele und erzielte 27 Tore. Damit war er ein wichtiger Leistungsträger im deutschen Nationalteam.
Verdienste und Ehrungen
Im Jahr 2006 wurde Jürgen Rumrich in die Hall of Fame des deutschen Eishockeys aufgenommen – eine Auszeichnung, die seine außergewöhnliche Karriere würdigt.
Der Weg ins Management und Coaching
Nach dem Ende seiner Spielerkarriere im Jahr 2005 blieb Rumrich dem Eishockey treu. Er absolvierte Weiterbildungen und sammelte Lizenzen, um sich als Trainer und Sportmanager zu etablieren.
Ausbildung im Management und Sport
-
2004: A-Trainer-Lizenz im Eishockey (Deutscher Eishockey-Bund).
-
2005: Ausbilder-Eignungsprüfung (IHK Karlsruhe).
-
2005–2006: Weiterbildung zum IHK Sportfachwirt an der Bundeswehrfachschule Karlsruhe.
-
2014: Ausbildung an der Sportakademie OrthoVita GmbH Berlin zum Sport- und Gesundheitstrainer, mit Spezialisierungen in Fitness, Ernährung und Rückenschule.
Trainer- und Managementlaufbahn
Erste Stationen
-
2007–2011: Head Coach bei den Straubing Tigers. Hier sammelte er wertvolle Erfahrungen in der DEL.
-
2011–2012: Cheftrainer der Schwenninger Wild Wings.
-
2012–2013: Geschäftsführer bei den Landshut Cannibals.
Kassel Huskies
In der Saison 2013/2014 übernahm er die Rolle als Head Coach und Sportdirektor bei den Kassel Huskies. Unter seiner Führung gelang der Aufstieg in die DEL2 – ein Meilenstein für den Verein.
Schwenninger Wild Wings
Von 2015 bis 2020 war er Sportmanager der Schwenninger Wild Wings. Besonders erfolgreich war die Saison 2017/2018, als das Team erstmals seit der Rückkehr in die DEL die Playoffs erreichte.
Tölzer Löwen
Im Jahr 2021 übernahm Rumrich die Funktion des Geschäftsführers der Tölzer Löwen, die er bis Anfang 2022 leitete.
Blue Devils Weiden
Seit Februar 2022 ist er Sportlicher Leiter der Blue Devils Weiden. Unter seiner sportlichen Führung konnte der Verein große Fortschritte erzielen. Die Blue Devils entwickelten sich zu einem ambitionierten Team, das 2024 den Aufstieg in die DEL2 feiern konnte.
Persönliche Philosophie
Motto: „Nichts ist unmöglich“
Jürgen Rumrich ist bekannt für seine Einstellung, dass keine Aufgabe zu groß ist. Sein Motto „Nichts ist unmöglich“ begleitet ihn sowohl in seiner Karriere als Spieler als auch in seiner Rolle als Manager.
Vielseitigkeit und Engagement
Rumrich vereint sportliche Expertise mit Management-Know-how und pädagogischem Wissen. Ob als Spieler, Trainer oder Sportlicher Leiter – er hat stets bewiesen, dass er sich an neue Herausforderungen anpassen kann.
Bedeutung für den deutschen Eishockeysport
Als Spieler
-
Über 19 Jahre Profikarriere in der Bundesliga und DEL.
-
Teilnahme an drei Olympischen Spielen.
-
Zahlreiche Einsätze bei Weltmeisterschaften.
Als Funktionär
-
Aufbauarbeit in verschiedenen Vereinen.
-
Förderung junger Spieler durch seine Arbeit in Akademien.
-
Strategische Entwicklung von Clubs wie den Kassel Huskies, Schwenninger Wild Wings und den Blue Devils Weiden.
Privatleben
Auch wenn Jürgen Rumrich vor allem durch seine sportliche Laufbahn bekannt ist, gilt er als bodenständig und heimatverbunden. Seine Wurzeln in Miesbach prägen ihn bis heute. Zudem ist sein Bruder Michael Rumrich ebenfalls ein bekannter Eishockeyspieler gewesen, was die Leidenschaft für den Sport in der Familie verdeutlicht.
Fazit
Jürgen Rumrich ist mehr als nur ein ehemaliger Eishockeyspieler. Er ist ein Sportler, Trainer, Manager und Visionär, der den deutschen Eishockeysport über Jahrzehnte hinweg geprägt hat. Seine Karriere vom Nachwuchsspieler in Miesbach bis hin zum Sportlichen Leiter eines erfolgreichen Vereins ist ein eindrucksvolles Beispiel für Ausdauer, Leidenschaft und Professionalität.
Mit seiner Erfahrung und seinem unerschütterlichen Willen bleibt Rumrich eine der wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen Eishockeys – und ein Vorbild für die kommenden Generationen.