Florian Herbst – Führender Experte für Luft- und Raumfahrtantriebstechnologien

In der Welt der Luft- und Raumfahrttechnik gibt es Persönlichkeiten, die nicht nur durch ihre wissenschaftliche Expertise, sondern auch durch ihre Führungsqualitäten beeindrucken. Florian Herbst ist eine solche Persönlichkeit. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in Forschung, Industrie und Lehre gilt er als einer der prägenden Köpfe im Bereich der Triebwerkstechnologie. Seit Mai 2024 ist er Direktor des Instituts für Antriebstechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Professor für Luftfahrtantriebstechnik an der Ruhr-Universität Bochum.
Sein beruflicher Werdegang zeigt eine beeindruckende Kombination aus wissenschaftlicher Exzellenz, industrieller Erfahrung und internationaler Vernetzung. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf seine Ausbildung, seine beruflichen Stationen und seine aktuellen Tätigkeiten.
Ausbildung und wissenschaftlicher Hintergrund
Frühe Studienjahre
Die akademische Laufbahn von Florian Herbst begann an der Technischen Universität Hamburg (Hamburg University of Technology), wo er zwischen 2001 und 2003 sein Vordiplom im Maschinenbau erwarb. Diese Zeit legte den Grundstein für sein tiefes technisches Verständnis.
Auslandserfahrung in Griechenland
Ein Auslandssemester an der Aristoteles-Universität Thessaloniki von September 2005 bis April 2006 erweiterte nicht nur seinen Horizont, sondern brachte ihm auch wertvolle interkulturelle Erfahrungen, die später in internationalen Projekten von großem Nutzen waren.
Diplom- und Promotionsstudium in Hannover
Von 2003 bis 2007 studierte er an der Leibniz Universität Hannover, wo er das Diplom in Maschinenbau erwarb. Anschließend promovierte er dort zwischen 2007 und 2013 im Fach Maschinenbau. Während seiner Promotion beschäftigte er sich mit Strömungsmechanik und aerodynamischen Optimierungsmethoden, was später zu einem seiner Kerngebiete in der Forschung wurde.
Berufliche Stationen
Leiter einer Nachwuchs-Forschergruppe – Leibniz Universität Hannover
Nach Abschluss seiner Promotion übernahm Florian Herbst im April 2013 die Leitung einer Junior Research Group an der Leibniz Universität Hannover. Über mehr als sechs Jahre leitete er dort Projekte, betreute Nachwuchswissenschaftler und trug maßgeblich zur Weiterentwicklung innovativer Technologien im Bereich Turbomaschinen bei.
Industrieerfahrung bei MTU Aero Engines
Im Oktober 2019 wechselte Herbst in die Luftfahrtindustrie und begann bei MTU Aero Engines in München. Dort bekleidete er zunächst die Position Designer Turbine-Aerodynamics/-Aeroelasticity & Aeroacoustics. Diese Tätigkeit beinhaltete die Entwicklung und Optimierung von Turbinenkomponenten im Hinblick auf Aerodynamik, Schwingungsverhalten und Geräuschreduktion.
Ab Februar 2021 übernahm er die Rolle des Senior Manager Aero CFD-Methods. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Entwicklung moderner Simulationsmethoden, um die Effizienz von Triebwerken zu verbessern und Entwicklungszeiten zu verkürzen. Seine Zeit bei MTU brachte ihm tiefes praktisches Wissen über industrielle Entwicklungsprozesse und die Schnittstelle zwischen Theorie und Anwendung.
Doppelfunktion: DLR und Ruhr-Universität Bochum
Seit Mai 2024 ist Florian Herbst Direktor des Instituts für Antriebstechnik am DLR in Köln. Dort steuert er strategisch bedeutende Forschungsprojekte, die sich mit der Zukunft der Luft- und Raumfahrtantriebe beschäftigen. Parallel dazu ist er Professor für Luftfahrtantriebstechnik an der Ruhr-Universität Bochum, wo er die nächste Generation von Ingenieuren ausbildet.
Ruhr-Universität Bochum – Lehrstuhl für Luftfahrtantriebstechnik
An der Ruhr-Universität Bochum hat Florian Herbst seit 2024 den Lehrstuhl für Luftfahrtantriebstechnik inne. Sein Lehrkonzept verbindet theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung und aktuellen Forschungsergebnissen. Studierende profitieren von seiner doppelten Perspektive aus Forschung und Industrie.
Zu den Schwerpunkten seiner Lehr- und Forschungsarbeit gehören:
-
Aerodynamik und Aeroelastizität von Triebwerken
-
CFD-Simulationen für Strömungsanalysen
-
Geräuschreduktion und Emissionsminderung
-
Entwicklung von nachhaltigen Antriebssystemen
Diese Arbeit trägt nicht nur zur akademischen Exzellenz bei, sondern hat auch eine hohe Relevanz für die Industrie, die nach effizienten, leisen und umweltfreundlichen Antriebssystemen sucht.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – Institut für Antriebstechnik
Das Institut für Antriebstechnik des DLR ist eine der führenden Forschungseinrichtungen weltweit für Flugtriebwerke. Unter der Leitung von Florian Herbst werden dort Zukunftstechnologien entwickelt, die sowohl die Effizienz als auch die Nachhaltigkeit von Luftfahrtantrieben revolutionieren könnten.
Zu den Forschungsschwerpunkten zählen:
-
Hybrid-elektrische Antriebssysteme
-
Wasserstoffbasierte Triebwerke
-
Verbesserte Turbomaschinenkomponenten
-
Integration neuer Werkstoffe und Fertigungsverfahren
Das Ziel ist es, die Luftfahrt umweltfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig höchste Sicherheits- und Leistungsstandards zu gewährleisten.
MTU Aero Engines – Brücke zwischen Forschung und Industrie
Die Jahre bei MTU Aero Engines haben Florian Herbst geprägt. Dort konnte er die in der akademischen Welt entwickelten Theorien in realen Projekten anwenden. Seine Arbeit an der Weiterentwicklung von CFD-Methoden hat direkte Auswirkungen auf die Verbesserung der Effizienz und Langlebigkeit von Triebwerken gehabt.
Diese Kombination aus Forschungsexpertise und industrieller Praxis macht ihn zu einem gefragten Ansprechpartner für komplexe Entwicklungsprojekte in der Luft- und Raumfahrt.
Bedeutung seiner Arbeit für die Luftfahrt der Zukunft
Nachhaltigkeit als Treiber
Einer der zentralen Trends in der Luftfahrttechnik ist die Reduzierung von CO₂-Emissionen und Lärm. Florian Herbst steht an der Spitze dieser Entwicklung. Durch die Erforschung alternativer Antriebssysteme, die Nutzung von Wasserstoff und den Einsatz modernster Simulationstechniken trägt er aktiv dazu bei, die Klimabilanz der Luftfahrt zu verbessern.
Nachwuchsförderung
Als Professor und Forschungsleiter legt er großen Wert darauf, junge Ingenieure für die Herausforderungen der Zukunft zu begeistern. Seine Studierenden lernen, wie man theoretisches Wissen praktisch umsetzt und wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zu besseren Ergebnissen führt.
Persönliche Eigenschaften und Führungsstil
Kollegen und Studierende beschreiben Florian Herbst als analytisch denkend, zielorientiert und motivierend. Sein Führungsstil basiert auf Offenheit, Teamarbeit und dem Streben nach technischen Höchstleistungen. Durch seine internationale Erfahrung ist er zudem in der Lage, multikulturelle Teams erfolgreich zu führen.
Ausblick
Die kommenden Jahre dürften für Florian Herbst und seine Teams am DLR und an der Ruhr-Universität Bochum von entscheidender Bedeutung sein. Mit dem zunehmenden Fokus auf nachhaltige Antriebssysteme, den technischen Fortschritt bei alternativen Energieträgern und der wachsenden Bedeutung von Digitalisierung und Simulation in der Luftfahrt wird seine Expertise mehr denn je gefragt sein.
Fazit
Florian Herbst vereint wissenschaftliche Tiefe, industrielle Erfahrung und pädagogisches Engagement. Sein Weg von den ersten Studienjahren in Hamburg über internationale Stationen bis hin zur Leitung eines der führenden Forschungsinstitute für Antriebstechnik ist ein Beispiel für eine Karriere, die technologische Exzellenz und gesellschaftliche Relevanz verbindet. Mit seiner Arbeit leistet er einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung der Luftfahrt der Zukunft – effizienter, leiser und nachhaltiger als je zuvor.